Der Stammbaum der "Seifritz"

Von der Seite meiner Mutter - einer geborenen Seifritz - her gibt es die umfangreichsten familiären Aufzeichnungen.

 

Als jüngstes von drei Kindern ihrer Eltern Hedwig (geb. Böhler) und Kuno Seifritz (Bild unten) erblickte sie am 04.05.1943 das Licht der Welt.

 

 

Neben ihren beiden älteren Brüdern Harald und Werner (genannt Vize) hatte sie so manchen Kampf auszufechten ...

 

Leider habe ich meine Oma mütterlicherseits nie kennenlernen dürfen - sie verstarb bereits lange vor meiner Geburt (Dez. 1961).

 

An meinen Opa mütterlicherseits kann ich mich jedoch noch gut erinnern - oft waren wir bei ihm in seiner Wohnung zu Besuch, er war auch häufiger in meinem Elternhaus zu Gast. Häufig haben wir gemeinsam Wanderungen unternommen und er brachte mir so das eine oder andere bei (wobei die "Weidenpfeifchen" noch das harmlosere waren ...). Mit seiner zweiten Frau zog er dann in den hohen Norden, so dass ich ihn über einige Jahre nur sporadisch sah.

Danach kehrte er jedoch nach Furtwangen zurück und meine Cousins und ich verbrachten einige Samstagmittage bei ihm - sein "Curryhühnchen", das wir immer gemeinsam zubereitet haben, war einfach legendär ...

Appolonius Seifritz geb. 10.4.1867, in Neukirch, gest. 23.6.1935 in Furtwangen

Vater meines Großvaters bzw. Großvater meiner Mutter

 

Diesem Familienzweig verdanken wir den ausführlichsten Stammbaum, den ich hier nun vorstelle:

 

Stammtafel für Oskar Seifriz

Der Name Seifriz, der in den Pfarrbüchern von Weilen u. R. seit über 300 Jahren so (Seifriz) geschrieben ist, hat in alten Urkunden und Archivalien verschiedene Schreibweisen: Seifriz, Seifritz, Seyfritz, Seufritz, Seyfrieds, u.v.m. Dieser Geschlechtsnamen kommt vom altdeutschen. Personennamen Siegfried, dem Haupthelden in der Nibelungensage, dem Königssohn und Drachentöter und bedeutet: Siegfrieds Sohn oder kurz Siegfrieds. Durch Kürzung fiel das „g“ heraus (wie Mägdchen zu Mädchen) und es hieß Siefrieds (Syfrieds), das „ie“ wurde zu „ei“  (wie Fliege zu Fleige) und es hieß Seifrieds dann Seifritz und endlich Seifriz.

Siegfried aber bedeutet der Siegschützende (vergleiche „fried“ in einfriedigen = beschützen).

Schon sehr früh ist der Personennamen zum Geschlechtsnamen geworden: Im Jahre 728, in der Schlacht von Feilenhorst bei Ingolstadt sind 118 schwäbische und bayrische Grafen und Edle gefallen und darunter auch ein Seyfried von Wildenstein.

In den württembergischen Urkundenbüchern finden sich schon im 11. – 14. Jahrhundert folgende Namen: 1004 Sigfridi; 1217 Sefredus; 1238 Sifridus; 1241 Seifridus v. Eppstein; 1253 Sifridi (lat.); 1325 ist genannt Seifriz der Schöne; sein Wappenschild war rechtsschief geteilt in Blau-weiß. In  alten Biberacher Urkunden findet sich: 1330 Seyfried  und 1552 Jörg Seifried.

Ein Dorf „Seifriedsberg“ liegt an der Iller zwischen Zinnenstadt und Sontheim. Etwa 6 km von der Stadt Gemünden liegt auch Dorf „Seifriedsburg“, in der Nähe sind die Reste einer gleichnamigen Burg, die Lintwurmechse soll dabei nicht fehlen.

Es ist nicht einerlei, welchen Namen wir tragen; ob einer Hindenburg heißt oder Dollbatsch! Wir Seifriz haben einen kräftigen, klingenden, bedeutungsvollen Geschlechtsnamen; sorgen wir dafür, daß er seinen Klang und Glanz stets behalte!

 

Das Wappen der Seifriz

Graf Ferdinand v. Hohenberg, Landvogt von Oberhohenberg hat ums Jahr 1630 dem Vogt Hans Seifriz von Weilen, für seine treuen Dienste und um die Treue, Ehrbarkeit und Redlichkeit seiner Vorfahren willen das Wappen verliehen.

Das Seifriz’sche Familienwappen ist ein sogenanntes „redendes“, da die Wappenfigur (Siegfried) auf den Namen hindeutet:

  1. Der blaue, ungeteilte Schild, der Hauptteil des Wappens, führt als Wappenfigur den altdeutschen Helden Siegfried in Harnisch, Sturmhaube und Kurzschwert, mit der Lanze durchbohrt er den Lintwurm. Diese Figur symbolisiert aber nicht nur den Namen, sondern auch unerschrockenen Mut und die Tapferkeit des ersten Wappenträgers, auch des ganzen Geschlechts.

  2. Blau ist die Farbe der Treue, Bescheidenheit und Beständigkeit.

  3. Der Eisenhelm mit offenem Visier ist ein geschätztes Kriegszeichen und bedeutet im Wappen Mannheit, Mut und Tapferkeit.

  4. Das Halskleinod, das ist die Goldkette mit Anhänger, ist ein persönliches Ehrenzeichen, das namentlich bei Turnieren getragen wurde.

  5. Über dem Wappenwulst dienen als Helmzier drei Straußenfedern, die Stolz und Ansehen der Sippe bedeuten.

  6. Die Helmdecke besteht aus Laubverzierungen in den Hauptfarben der Wappenfigur.

Halte dein Schild stets sauber und blank,

wie es deine Ahnen alle allzeit getan.

 

Das Seifritzwappen

Repro eines Drucks: Die Druckplatten hierzu hat mein Vater

(als Meisterstück - Graveur) nach den Angaben

aus dem Heraldikbuch hergestellt

 

Weilen unter den Rinnen

... ist die Urheimat der Seifriz

Es liegt am Fuße des Oberhohenbergs und gehörte bis zum Jahre 1805 zur Grafschaft Hohenberg. Bis 1449 krönte der Gipfel des genannten Bergs ihre Stammburg als eine der trutzigsten Schwabenburgen. Im 12. Jahrhundert wurde sie von einer Seitenlinie der von Zollern erbaut und 100 Jahre später holte sich dort  König Rudolf von Habsburg seine Gemahlin, die schöne Anna.

     Burgrekonstruktion (ext. Link)

     Burg Oberhohenberg (ext. Link: Wikipedia)

Die Grafschaft Hohenberg, die in Nieder- und Oberhohenberg zerfiel, umfasste ein Gebiet, das beträchtliche Teile des Schwarzwaldes und des Neckarlandes (Nagold, Rottenburg, Horb), dann des Heubergs rings um die Stammburg (Spaichingen, Wehingen, Schömberg, Binsdorf und die vielen Dörfer, darunter auch Weilen u.R.) umfasste.

Durch teure Kriegsdienste, Misswirtschaft, Teilung u. a. war Rudolf III. v. Hohenberg gezwungen, seine Grafschaft im Jahre 1381 um 66.000 fl. an Österreich zu verkaufen und sie waren fortan ein Teil der „Vorderösterreichischen Lande“, deren Sitz in Freiburg war.

In der Folge kam die Grafschaft als Lehen in verschiedene Hände, 1437 an Ritter v. Hornstein. Jost v. Hornstein geriet mit der Reichsstadt Rottweil in Konflikt, worauf die Rottweiler 1449 die Burg Hohenberg in einen Stein- und Trümmerhaufen verwandelten. Um die Zeit des dreißigjährigen Kriegs ging auch das Städtchen Hohenberg in Abgang und 1899 brannte der Hohberger Hof nieder.

Landvogt Ferdinand v. Hohenberg hat unserem Ahn, dem Hans Seifriz, Vogt in Weilen ums Jahr 1630 ein Familienwappen verliehen.

Archivalien der ehemaligen Grafschaft finden sich in den Staatsarchiven zu Stuttgart und Ludwigsburg, wertvoll für Familienforschung sind die Musterregister vom Jahre 1615. 1691 ist das Geschlecht ausgestorben.

 

Die Generationenfolge

Die Sippe Seifriz (14 Generationen im Überblick)

Übersichtskarte

 

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